FREECYCLE Frankfurt

(Autor: Thomas Pradel, E-Mail: thomas.pradel@t-online.de, 11. 5. 2004)

Die ersten 200 Mitglieder
Mein Erfahrungsbericht über Mitgliederwerbung für Freecycle-Frankfurt

Anfang März 2004 wurde in Frankfurt die erste deutsche Freecycle-Gruppe gegründet. Ende April hatte Freecycle-Frankfurt bereits über 200 Mitglieder. Hier zur Information für andere Freecycle-Moderatoren mein Bericht, wie alles ablief.

Alle Texte im Anhang dieses Berichts können nach Belieben verändert und weiterverwendet werden.

Leben in die leere Gruppe bringen

Gleich vorweg: die ersten zwanzig Mitglieder waren die schwersten. Sie entstammten fast alle meinem persönlichen Bekanntenkreis, und mit weniger als zwanzig Mitgliedern bereits die Presse zu informieren, schien mir aussichtslos.

Zunächst meldete ich mich selbst dreimal unter verschiedenen Namen bei der Gruppe an. So konnte ich in der Aufbauphase selbst dafür sorgen, dass Nachrichten verschickt wurden, die den anderen Mitgliedern zeigten, wie Freecycle funktioniert (ohne dass diese Nachrichten alle denselben Absender getragen hätten).

Interessierte, die einen Blick auf die Freecycle-Seite werfen, sollten sehen, dass dort etwas geschieht und wie Freecycle funktioniert. Ich bot selber Sachen an, ich schickte SUCHE-Mails und auch ABGEHOLT-Mails (selbst als noch gar keine Mitglieder da waren, die etwas hätten abholen können).

Zusatznutzen der Mehrfach-Anmeldung: man kann die Internetseite der Freecycle-Gruppe auch wie ein „einfaches Mitglied“ ansehen, ohne die Zusatzfunktionen, die allein Moderatoren zugänglich sind.

Freunde und Bekannte informieren

Ich schrieb E-Mails an so ziemlich jede Mail-Adresse, die ich im Frankfurter Raum kannte. Die Mails waren sehr höflich gehalten, da klar war, dass sie sich an der Grenze zur Spam-Mail bewegen. Es gingen Mails an über 300 Leute raus, denen ich von der Freecycle-Idee berichtete, sie um ihre Mitwirkung bat und darum, mein Anliegen an ihre Freunde weiterzuleiten. (Text der Mail: siehe Anhang 1 am Ende dieses Artikels)

Deprimierend: der Rücklauf auf diese Mail ging gegen Null. Nichtsdestotrotz wussten nun zahlreiche Leute aus meinem Umfeld grob Bescheid, um was es beim Freecyceln geht.

Die ersten fünf oder sechs Anmeldungen kamen dann von Freunden, die ich persönlich bat mitzumachen und sich aktiv zu beteiligen. So wurden endlich die ersten BIETE-Mails verschickt, die nicht von mir selbst stammten.

Yahoo-„Einladungen“

Etwa eine Woche später nutzte ich die „Einladungs“-Funktion, die den Moderatoren aller Yahoo-Gruppen zur Verfügung steht. Ich hatte in meiner ersten Mail bereits angekündigt, mich noch einmal mit einer solchen Einladung melden zu wollen.

Die „Einladungs“-Mail wird direkt von Yahoo verschickt, man kann dem vorgegebenen Text lediglich ein paar persönliche Zeilen hinzufügen (die ich nutzte, um den Bezug zu meiner voraus gegangenen Mail herzustellen, mich noch einmal für die erneute Werbung zu entschuldigen und klarzustellen, dass dies meine letzte unaufgeforderte Mail in dieser Angelegenheit sei).

Vorteil der Yahoo-Einladungen: ein vereinfachter Anmeldevorgang. Die Eingeladenen können mit nur einem Klick auf den Antwort-Knopf Mitglied werden.

Nach dieser dreihundert Mal verschickten Einladungs-Mail trafen etwa zehn Anmeldungen ein, immerhin. So waren wir nun eine fast zwanzig Mitglieder starke Gruppe. Etwa die Hälfte aller verschickten BIETE-Mails war immer noch von mir selbst, unter meinen drei Pseudonymen. Ich sorgte dafür, dass täglich mindestens eine Nachricht gesendet wurde, damit die neuen Mitglieder ihre Freecycle-Mitgliedschaft nicht gleich wieder vergessen (und täglich daran erinnert werden, dass sie selbst etwas anbieten oder suchen können).

Die erste Pressemitteilung

Nun schrieb ich den Text für eine Pressemitteilung (siehe Anhang 2). Aus beruflichen Gründen verfüge ich über Adressen von etwa fünfzig regionalen Medien – vom Reklame-Wochen­blättchen über Stadtmagazine bis zu den großen Tageszeitungen und regionalen Radio- und Fernsehsendern. Wem solche Daten nicht zur Verfügung stehen: dank Internet ist die Adresssuche lediglich eine Fleißaufgabe.

Die Pressemitteilungen verschickte ich so, wie man es eigentlich nicht tun soll. Eigentlich wäre es angebracht, die Redaktionen anzurufen, sich nach einem für das Thema zuständigen Redakteur zu erkundigen, ihn telefonisch zu informieren und ihm erst dann Unterlagen zu schicken.

Ich war jedoch faul und hatte außer der Freecycle-Tätigkeit schließlich noch meine reguläre Arbeit zu verrichten. Deshalb druckte ich zur Pressemitteilung lediglich jeweils ein kurzes Anschreiben an die Redaktionen aus (siehe Anhang 3) und legte die Seiten aufs Faxgerät.

Reaktionen der großen Medien

Eine gute Woche lang tat sich nichts und ich dachte bereits, die Fax-Aktion wäre sinnlos gewesen. Dann gab es doch Reaktionen – und eine erstaunliche Feststellung: Zuvor nahm ich an, die kleinen Medien, allen voran die kostenlosen Reklame-Wochenblätter, würden meine Presse­mitteilung abdrucken, die großen Medien das Freecycle-Thema jedoch als zu geringwertig ignorieren. Das Gegenteil war der Fall: die Reklameblätter haben bis heute nichts geschrieben. Stattdessen druckte die Frankfurter Rundschau die Pressemitteilung im Lokalteil verkürzt ab. (Dadurch meldeten sich bei der Freecycle-Gruppe übrigens lediglich drei oder vier neue Mitglieder an.)

Dann bat mich eine Redaktion des Hessischen Radios (zu der ich entfernte persönliche Beziehungen hatte) zu einer Interview-Aufzeichnung.

Massive Unterstützung durch den Hessischen Rundfunk

Irgendwie bekam das Dritte Programm des Hessischen Fernsehens Wind davon und schickte ein Kamerateam zu mir und zu zwei Freecycle-Mitgliedern (die ich rasch über die Ostertage herbei schaffen musste, was eine der aufwändigsten Aktionen bis dahin wurde …). Unsere Freecycle-Gruppe hatte Glück: der Bericht des Fernsehteams wurde für zwei verschiedene Sendungen aufbereitet, für das Vorabend-Magazin „Maintower“ und auch noch für die Nachrichtensendung „Hessenschau“ am gleichen Abend. Beide Sendungen werden nachts wiederholt, so dass es zu insgesamt fünf Ausstrahlungen kam. Zudem hatte die „Maintower“-Redaktion auf ihrer Internetseite alles Wichtige zum Thema Freecycle zusammengefasst, was sehr unterstützend wirkte, da die komplizierten Internet-Adressen und der Anmeldevorgang in Radio und Fernsehen schlecht zu kommunizieren sind.

(Tipp: Immer auf „www.freecycle.org“ verweisen. Die Adressen der einzelnen Yahoo-Gruppen lassen sich wegen ihrer Länge nicht vermitteln. Außerdem wird auf www.freecycle.org die Größe des weltweiten Freecycle-Netzwerks viel anschaulicher. Das wirkt natürlich für die Presse interessanter als eine kleine, lokale Zwanzig-Leute-Gruppe.)

Mitglieder-Ansturm bricht los

Einen Tag vor den Fernsehberichten lief auch die Radio-Aufzeichnung – und nun brach ein zwei- bis dreitägiger Mitglieder-Ansturm los, der zu etwa 120 neuen Mitgliedern und zur Gründung der ersten Freecycle-Gruppen außerhalb Frankfurts führte.

Angeregt durch den kurzen Bericht auf Radio hr1 (solche Radio- und TV-Beiträge dauern kaum länger als 90 Sekunden) rief mich ein Redakteur von Radio hr4 an, der mich drei Tage später live ins Studio bat. Es zeigt sich: hat der eine erst einmal berichtet, interessiert sich dadurch auch der nächste.

Nach einigen Tagen hatte sich der Ansturm gelegt und wir hatten eine funktionierende und aktive Gruppe von etwa 160 Mitgliedern. Ich konnte aufhören, selber unter Pseudonym Nachrichten zu verschicken.

Die zweite Pressemitteilung

Beim Surfen auf www.freecycle.org fiel mir auf, dass Freecycle-Frankfurt nun die größte Gruppe außerhalb Nordamerikas geworden war. Ich dachte mir, das sei ein guter Aufhänger für eine weitere Pressemitteilung (siehe Anhang 4). So eine Pressemitteilung braucht natürlich einen Anlass, etwas Besonderes – halt mehr als einfach nur „uns gibt’s immer noch und es läuft wie üblich gut“. Wenn sich ein solcher Aufhänger findet, sollte man ihn nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Im Begleitschreiben zur zweiten Pressemitteilung (siehe Anhang 5) wies ich auf die Bericht­erstattung im Hessischen Rundfunk sowie in der Frankfurter Rundschau hin, denn eine bessere Argumentationsstütze für „unser Thema ist wichtig“ kann es ja kaum geben. Auch die zweite Pressemitteilung faxte ich wieder an alle fünfzig Adressen in meinem Verteiler.

Die Resonanz war größer als bei der ersten Pressemitteilung. Zwar wiederholte sich nicht der Ansturm wie nach der gebündelten hr-Berichterstattung, aber es gab einen weiteren, größeren Artikel in der Frankfurter Rundschau, eine Notiz im Stadtmagazin „Fritz“, einen Anruf von der dpa sowie Interesse seitens der „FAZ“ und der „Neuen Presse“, womit alle großen Frankfurter Zeitungen abgedeckt waren.

Das Fernsehen kommt

Am bemerkenswertesten aber war der plötzliche Andrang der Fernsehsender. Anscheinend wollte kein Sender hinter der Berichterstattung der anderen zurückbleiben, und so meldeten sich in kurzer Folge die lokalen Nachrichtenredaktionen von Sat.1, Rhein-Main-TV und RTL.

Zwar löste keiner dieser Fernsehbeiträge einen erneuten Mitgliederansturm aus, aber seitdem gibt es in der Frankfurter Gruppe einen langsamen, aber stetigen Mitgliederzuwachs. (Was sowohl für die Gruppe wie auch für den Moderator angenehmer ist als ein plötzlicher Ansturm mit seiner enormen Menge Mails.)

Noch mehr Medien

Nicht zu vergessen: Online-Medien wie „Frankfurt-Online“. Dort kann man seine Pressemitteilungen selbst hochladen. Ein Redakteur prüft den Text, dann wird er unverändert auf die Seite gestellt. Vorteil: Google hat diese Meldung viel schneller und viel prominenter gelistet als die Freecycle-Gruppe selbst. Außerdem sind dort die Links zur Freecycle-Gruppe zum Anklicken verfügbar und müssen nicht vom Leser abgetippt werden.

Auch die vierteljährlich an Frankfurter Haushalte verteilte Info-Broschüre der Frankfurter Müllabfuhr will vielleicht über Freecycle schreiben. Passt ja, denn Freecycle hat schließlich auch mit Müll­vermeidung zu tun.

Fazit und Ausblick

Die Pressearbeit ist gut gelaufen; die Presse schien gerne über das Thema Freecycle zu berichten. Für die Zukunft hoffe ich auf mehr Berichterstattung in den monatlichen Veranstaltungs­zeitschriften, da diese über einen längeren Zeitraum ausliegen.

Auch glaube ich, dass es lohnenswert wäre, Schülerzeitungen sowie Vereins- oder Gemeindeblätter anzuschreiben; da habe ich aber kaum Adressen ausfindig machen können.

Noch eine Möglichkeit: wenn eine Zeitung einen Artikel gedruckt hat, zu dem das Thema Freecycle irgendwie passt, kann man einen Leserbrief schreiben und darin auf die Freecycle-Gruppe hinweisen.

Aus amerikanischen Freecycle-Gruppen wird berichtet, der Aushang von Flugblättern in Büros, Schulen oder Supermärkten würde viel Anklang finden. Wir entwerfen für die Frankfurter Gruppe gerade ein Flugblatt, das wir dann auch anderen Gruppen zur Verfügung stellen werden.

Auch intern informieren

Auch die Mitglieder der eigenen Gruppe sollte man gut über alles was passiert auf dem Laufenden halten. Es stärkt die Gruppenzugehörigkeit und gibt den Mitgliedern ein Gefühl dafür, dass die Freecycle-Idee gut und wichtig ist – und animiert Mitglieder, selbst Freunde auf Freecycle aufmerksam zu machen.

Anhang

Alle Texte können nach Belieben verändert und weiterverwendet werden.

Anhang 1: Text der E-Mail an Freunde und Bekannte

Hallo !

Hier ist Thomas; ich schreibe, weil ich ein wenig Hilfe benötige. Zum Erklären muss ich weiter ausholen:

Ein Freund von mir, Deron Beal, schuf in Tucson/Arizona eine “Freecycle”-Gruppe, in der sich Leute per E-Mail mitteilen, wenn sie kostenlos Sachen abzugeben haben – also wie in den “Kostenlos”-Spalten der Kleinanzeigenzeitungen, nur mittels Internet.

Technisch organisiert sich das Ganze über für jedermann offene “Yahoo-Groups”. Derons Idee, einst nur für seine Heimatstadt gedacht, breitete sich schnell über Nordamerika aus, wo sich mehr und mehr kleine, lokale “Freecycle”-Gruppen bildeten, aus Leuten, die ihre Keller, Garagen und Dachböden zu entrümpeln begannen und dabei noch manches für sie selbst wertloses entdeckten, das andere jedoch noch gut gebrauchen konnten.

Von Nordamerika ging’s quer über die Kontinente; inzwischen sind es weltweit über 260 Gruppen mit über 34.000 Mitgliedern. Detaillierte Infos sind (auf englisch) nachzulesen unter www.freecycle.org. Deron bat mich, die erste deutsche Freecycle-Gruppe zu gründen.

Das möchte ich tun, doch benötige ich dafür eine gewisse Menge Leute, um die Sache zu starten. Deshalb möchte ich dich bitten, dich bei der Gruppe anzumelden und vielleicht auch, wenn du was loszuwerden hast, es anzubieten. (Oder vielleicht suchst du etwas bestimmtes, das jemand anders noch im Keller stehen hat und dir geben mag …?)

“Freecycle” funktioniert in gemeinnütziger Absicht (Deron arbeitet hauptberuflich bei einer Organisation zur Müllvermeidung, daher die Idee …), ist kosten- und hintergedankenfrei (na gut, Yahoo, auf deren Technik wir bislang zurückgreifen, nervt mit Werbeeinblendungen – aber Deron arbeitet bereits daran, die Gruppen über eigene Computer laufen zu lassen, um dann ohne Reklame auszukommen) und du kannst dich natürlich jederzeit wieder von der Gruppe abmelden, es bedarf nur eines Mausklicks.

Auf der Internetseite http://de.groups.yahoo.com/group/freecycle-frankfurt kann man sich zur Gruppe anmelden. Man muss vorher eine “Yahoo-ID” anfordern, was schnell geht und keine negativen Konsequenzen hat. Sogar ohne eine Yahoo-ID kann man sich mit einer formlosen E-Mail an die Adresse freecycle-frankfurt-subscribe@yahoogroups.de automatisch anmelden. (Dann bekommt man die Mails der Gruppe, kann auch eigene Mails an die Gruppe schicken, lediglich einige Hilfsfunktionen auf der Yahoo-Seite stehen nicht zur Verfügung.) In beiden Fällen erhaltet ihr nach Anmeldung eine automatische Antwort-Mail mit Erläuterungen. Das war’s schon; abmelden ist genauso einfach.

Wer dann kostenlos etwas abzugeben hat, schreibt an die Adresse freecycle-frankfurt@yahoogroups.de eine Mail, die bereits in der Betreffzeile das wichtigste sagt, etwa: “BIETE: alte Couch”. (Im Mail-Text kann dann eine nähere Beschreibung folgen, ansonsten kann die Mail anonym bleiben, nur die Mail-Adresse des Absenders ist sichtbar.) Diese Mail geht dann automatisch an alle angemeldeten Mitglieder. Wer sich für die angebotene Couch interessiert, meldet sich beim Absender. Ganz einfaches Prinzip also, das natürlich nur funktionieren kann, wenn genügend Leute zusammen kommen. (Die Gruppe in Tucson hat über 1.800 Mitglieder, da werden täglich etwa 10 bis 20 Mails verschickt.) Mails mit “SUCHE: alte Couch” kann man auch verschicken, aber zumindest in der Anfangsphase ist geben wohl Erfolg versprechender denn suchen.

Die Gruppe “Freecycle-Frankfurt” ist für Leute aus Frankfurt und Umgebung gedacht, denn der Weg zum Abholen der Sachen soll ja nicht zu weit sein. Ich schicke meine Mail trotzdem auch an Leute von außerhalb, denn es wäre natürlich toll, wenn sich auch anderswo lokale Freecycle-Gruppen bilden. (Neue Gruppen bei Yahoo anzumelden ist einfach; ich helfe gerne dabei.)

Uff, so eine lange Mail. Kommen wir zum Punkt: Ich fänd’s nett, wenn du dich bei der Gruppe anmeldest. Wenn du’s dann blöd findest, kannst du dich ja wieder abmelden. Aber es ist der Versuch, etwas sinnvolles zu starten, und klappen kann es nur mit einer soliden Anfangsbeteiligung. Wäre auch nett, wenn du diese Mail an andere Bekannte, die es interessieren könnte, weiterleitest.

Vielen Dank und viele schöne Grüße!
Thomas

PS: Die Texte im Internet sowie der Begrüßungstext nach dem Anmelden, das habe ich alles aus dem Englischen übersetzt. Steht bestimmt noch viel falsches und unverständliches drin. Für Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar!

PPS: Ich schicke in einigen Tagen noch einmal eine “Einladungs-Mail”, die kommt dann direkt von der Yahoo-Gruppe, und da ist das Anmelden noch einmal besser und ohne viel Geschwafel erklärt.

Anhang 2: Die erste Pressemitteilung

Freecycle – alles gratis!
Frankfurter Gruppe des weltweiten Verschenk-Netzwerkes gegründet

In Zeiten von E-Bay-Versteigerungen und “Geiz-ist-geil”-Parolen kommt das doch gerade richtig:
in Frankfurt wurde eine “Freecycle”-Gruppe gegründet, deren Mitglieder sich via E-Mail und Internet kostenlos Dinge anbieten, die sie im eigenen Haushalt nicht mehr benötigen.

Man kennt das doch: kaum steht der Sperrmüll vor der Tür, wird er auch schon von Passanten durchwühlt und mitgenommen. Als der Amerikaner und einstige Wahl-Frankfurter Deron Beal im amerikanischen Wüstenstädtchen Tucson per Mail an seine Freunde nach Abnehmern für Dinge suchte, die nach seiner Hochzeit im Haushalt doppelt vorhanden waren, kam ihm die Idee, so etwas öffentlich zu organisieren: die Idee des “Freecycling” war geboren, das Wortspiel aus “kostenlos” und “Recycling” lag nahe.

Seine Idee verbreitete sich wie ein Lauffeuer erst über den nordamerikanischen, dann auch über andere Kontinente. Inzwischen gibt es weltweit 360 lokale Freecycle-Gruppen mit über 50.000 Mitgliedern. In Frankfurt hat Thomas Pradel nun die erste deutsche Gruppe gegründet.

Technisch basiert das System auf den “E-Groups” von Yahoo. Jeder kann sich anmelden, es kostet nichts und verpflichtet zu nichts. Um sich später wieder abzumelden, bedarf es nur eines Mausklicks. Die Frankfurter Gruppe hat bislang gut 60 Mitglieder, täglich kommen neue hinzu. Gründer Thomas Pradel schätzt, dass es einer Basis von etwa 100 Leuten bedarf, um richtig zu funktionieren. “Aber auch jetzt schon wechseln die ersten ausgelesenen Zeitschriften und Haushaltsgegenstände ihren Besitzer. Den Leuten macht es Spaß, und die Idee ist ebenso gut wie gemeinnützig.”

Also einloggen und anmelden (über www.freecycle.org oder per Mail an freecycle-frankfurt-subscribe@yahoogroups.de) und dann die Wohnung entrümpeln – oder sie sich mit Sachen anderer Freecycler so richtig voll stopfen!

Die wichtigsten Freecycle-Internet-Adressen:
E-Mail-Adresse für die automatische Anmeldung: freecycle-frankfurt-subscribe@yahoogroups.de
Amerikanische Freecycle-Homepage: www.freecycle.org
Homepage der Frankfurter Gruppe: http://de.groups.yahoo.com/group/freecycle-frankfurt

Und so funktioniert’s:
Hat ein Mitglied der Gruppe kostenlos etwas abzugeben, schickt es eine E-Mail an die Adresse freecycle-frankfurt@yahoogroups.de. Bereits in der Betreffzeile steht das Wichtigste, etwa “BIETE: altes Sofa”. Im Text der Mail können dann weitere Infos folgen. Die Mail kann bis auf die Absender-E-Mail-Adresse anonym bleiben. Die Mail geht automatisch an alle Mitglieder der Gruppe. Interessiert sich jemand für das alte Sofa, so nimmt er oder sie per E-Mail Kontakt zum Absender auf und klärt mit ihm direkt die Abholung. Genauso funktioniert es mit “SUCHE”-Anfragen.

Neue lokale Gruppen:
Eine neue Freecycle-Gruppe für eine andere Stadt oder Region aufzubauen ist gar nicht schwer. Hilfe bietet Thomas Pradel, der Gründer der Frankfurter Gruppe, an: Tel. 069/94415191 oder E-Mail an freecycle-frankfurt-owner@yahoogroups.de.

Anhang 3: Begleitschreiben zur ersten Pressemitteilung

Pressemitteilung mit Bitte um Veröffentlichung

Sehr geehrte Damen und Herren,

die gemeinnützige Idee des “Freecycling” hat in weniger als einem Jahr weltweit über 40.000 Anhänger gefunden. Nun wurde in Frankfurt der erste deutsche Ableger gegründet. Anbei dazu eine Pressemitteilung mit der Bitte um Veröffentlichung.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen unter der Nummer im Briefkopf zur Verfügung – oder unter 0172/6712341.

Bei Interesse kann ich Ihnen eine druckfähige Bilddatei des unten gezeigten “Freecycle”-Logos per Mail zukommen lassen. Bitte schicken Sie mir dazu eine kurze Mail an thomas.pradel@t-online.de

Mit bestem Dank und herzlichen Grüßen
Thomas Pradel

Anhang 4: Die zweite Pressemitteilung

Frankfurter “Freecycle”-Gruppe wächst rasant
Die Frankfurter Abteilung des weltweiten Verschenk-Netzwerkes “Freecycle” wuchs zur größten lokalen Gruppe in ganz Europa

Verstaubten Gegenständen im Haushalt wieder einen Sinn geben, Platz im Keller schaffen, Müll vermeiden und dabei auch noch Spaß haben und neue Leute kennen lernen – das ist die Intention von “Freecycle”, einer Internet-Plattform, in der alles mögliche angeboten und gesucht wird, solange es nur eines gemeinsam hat: es muss umsonst sein.

Nachdem die Freecycle-Idee in Nordamerika bereits über 50.000 Anhänger gefunden hat und sich von dort aus rasant über den Rest der Welt verbreitet, gründete der Frankfurter Thomas Pradel Anfang März die erste deutsche Freecycle-Gruppe. Nur fünf Wochen später herrscht auf den Internetseiten von Freecycle-Frankfurt rege Aktivität. Die Mitgliederzahl stieg auf über 150 Leute aus allen Alters- und Einkommensschichten – und inzwischen ist die Frankfurter Gruppe nicht nur die mitgliederstärkste in Europa (Platz 2: London mit 127 Freecyclern), sondern sogar weltweit, sofern man die Freecycle-Keimzelle des nordamerikanischen Kontinents mal außer acht lässt. (In den USA und in Kanada gibt es Gruppen mit weit über 1.000 Mitgliedern.)

Angeboten und gesucht wird alles, was im Haushalt oft in der Rumpelkammer verstaubt: alte Zeitschriften, ausrangierte Möbel, zu eng gewordene Kleidungsstücke … und alles ist umsonst! Jeder kann sich anmelden (wie’s geht, steht unten), keine Verpflichtungen, keine Gebühren, keine Kosten. “Die Idee ist wirklich gemeinnützig”, betont Pradel, “aber es macht den Freecycle-Benutzern auch Spaß, zu sehen, wie ein längst vergessener Gegenstand vom Dachboden jemand anderem noch eine Freude bereitet.”

Weitere Gruppen in anderen deutschen Städten sind in Planung. Interessierte können sich im Internet auf www.freecycle.org informieren oder bei Thomas Pradel unter Tel. 069/94415191.

Die wichtigsten Freecycle-Internet-Adressen:
E-Mail-Adresse für die automatische Anmeldung: freecycle-frankfurt-subscribe@yahoogroups.de
Amerikanische Freecycle-Homepage: www.freecycle.org
Homepage der Frankfurter Gruppe: http://de.groups.yahoo.com/group/freecycle-frankfurt

Und so funktioniert’s:
Hat ein Mitglied der Gruppe kostenlos etwas abzugeben, schickt es eine E-Mail an die Adresse freecycle-frankfurt@yahoogroups.de. Bereits in der Betreffzeile steht das Wichtigste, etwa “BIETE: altes Sofa”. Im Text der Mail können dann weitere Infos folgen. Die Mail kann bis auf die Absender-E-Mail-Adresse anonym bleiben. Die Mail geht automatisch an alle Mitglieder der Gruppe. Interessiert sich jemand für das alte Sofa, so nimmt er oder sie per E-Mail Kontakt zum Absender auf und klärt mit ihm direkt die Abholung. Genauso funktioniert es mit “SUCHE”-Anfragen.

Neue lokale Gruppen:
Eine neue Freecycle-Gruppe für eine andere Stadt oder Region aufzubauen ist gar nicht schwer. Hilfe bietet Thomas Pradel, der Gründer der Frankfurter Gruppe: Tel. 069/94415191 oder E-Mail an freecycle-frankfurt-owner@yahoogroups.de. Außer in Frankfurt gibt es inzwischen bereits deutsche Gruppen in Berlin, Köln, Hamburg und München.

Anhang 5: Begleitschreiben zur zweiten Pressemitteilung

Pressemitteilung mit Bitte um Veröffentlichung

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir hatten Ihnen vor drei Wochen schon einmal wegen der Gründung einer Frankfurter “Freecycle”-Gruppe geschrieben. Inzwischen berichtete das Hessische Fernsehen in den Sendungen “Maintower” ebenso wie in der “Hessenschau”, außerdem gab es Beiträge in Radio hr1 und hr4.

Dadurch hat die Frankfurter Freecycle-Gruppe sich schnell vergrößert und inzwischen entstehen erste Freecycle-Gruppen in anderen Städten. (Die Frankfurter Gruppe hat übrigens einen Mitgliederradius von Büdingen bis Darmstadt.)

Aus diesem Anlass senden wir Ihnen die beiliegende Pressemitteilung mit Bitte um Veröffentlichung.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen unter der Nummer im Briefkopf zur Verfügung – oder unter 0172/6712341.

Mit herzlichen Grüßen
Thomas Pradel

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