Freecycle: Beschreibung

Wünsch Dir was! Verschenke, was Du nicht mehr brauchst!

War ein Geburtstagsgeschenk „völlig daneben“? Sind Ihre Kinder ausgezogen und der Haushalt muss verkleinert werden? Suchen Sie für Ihre Bibliothek ein ganz bestimmtes Buch, das es auch antiquarisch nicht mehr gibt? Richten Sie gerade Ihre erste Wohnung ein und brauchen dringend eine Waschmaschine? Oder sind Sie just die Familie, deren alte Waschmaschine wegen Familienzuwachs zu klein geworden ist, eben durch eine neue ersetzt wurde und nur noch im Wege steht? Wollen Sie ein neues Hobby ausprobieren, aber die Ausgaben dafür so klein wie möglich halten?

In all diesen Fällen hilft Ihnen Freecycle, eine echte weltweite Bürgerinitiative, die es ohne das Internet nicht gäbe und die sich dem aktiven Umweltschutz verschrieben hat. Nichts weniger als das Ende der Wegwerfgesellschaft ist das Ziel, fern von allen wirtschaftlichen Interessen aber mit dem guten Gefühl, anderen eine Freude bereitet zu haben. Gelegentlich lindert man auf diesem Wege eine Notlage.

Am 1.Mai 2003 gründete Deron Beal, Mitglied einer Hilfsorganisation in Tucson, Arizona, eine Newsgroup bei Yahoo, die dazu helfen sollte, dass Dinge, die in dem einen Haushalt überflüssig geworden sind, in einem anderen Haushalt weiter benutzt werden können. Das Ganze sollte absolut geldfrei ablaufen und unter dem folgenden Motto stehen: „Wir stellen uns die Aufgabe, eine weltweite Geschenkbewegung aufzubauen, die Abfall vermeidet und wertvolle Rohstoffe einspart. Zugleich sollen unsere Mitglieder von der Stärke einer großen Gemeinschaft profitieren“.

Heute hat allein die ursprüngliche Freecycle-Gruppe in Tucson rund 10.000 Mitglieder, weltweit sind es ca. 4500 Gruppen mit 5 Millionen Mitgliedern (Stand Mai 2008). Nach Deutschland brachte die Idee der Frankfurter Thomas Pradel, der das Projekt im April 2004 startete. Derzeit sind in Deutschland 75 Gruppen mit 10.000 Mitgliedern aktiv.

Die Regeln von Freecycle sind ganz einfach: es gibt keinen Verkauf und keine Geschäfte per Freecycle, kein Chat und keine Vermittlung von Arbeit oder Wohnung. Die ehrenamtlichen Moderatoren sorgen dafür, dass die Regeln von Freecycle eingehalten werden und die unerwünschten Nebenerscheinungen des Internet wie SPAM, Werbung aller Art und überhaupt alles, was nicht mit der Idee „Schenken und Beschenkt werden“ zu tun hat, die Gruppen nicht belästigen. Freecycle hat eine einzige Funktion, nämlich schenken und beschenkt werden. Das macht Freecycle unverwechselbar.

Bei Freecycle werden funktionstüchtige Sachen verschenkt, sonst nichts. Der besondere Reiz von Freecycle ist das absolut kostenfreie verschenken und beschenkt werden mit Sachen aller Art. Es bewirkt, dass jeder mitmachen kann, egal, wie viel er besitzt. Niemand muss sich genieren, jeder kann seinen Spaß und seine Freude dabei haben. Das funktioniert ganz einfach: man sendet an die Freecycle-Newsgroup eine Nachricht mit dem Betreff: „BIETE“ oder „SUCHE“ und einer Beschreibung des Sache, um die es geht. Diese Nachricht wird an alle Mitglieder der Freecycle-Newsgroup automatisch versandt und wer von den Teilnehmern sich angesprochen fühlt, nimmt mit dem Absender direkt Kontakt auf. Die Abwicklung vereinbaren die Partner dann untereinander.

Und was wird verschenkt, bzw. gewünscht? Die Liste ist lang, sie reicht von PC und allem, was dazu gehört, bis zu Kinderkleidung und Kieselsteinen für die Gartengestaltung. Einige besonders bemerkenswerte Dinge waren bisher: Suche nach einer Schreibmaschine für Blindenschrift, einem Bauwagen für ein Strassenfest oder einem WC-Aufsatz für das Toilettentraining eines Kleinkindes. Jemand verschenkte ein Auto für einen TV-Stunt und ein anderer einen Kanarienvogel mit Käfig. Ein Krautfaß mit Hobel und Stampfer und ein Kartoffelhäufler wechselten die Besitzer, genauso wie 2 Kilo Schokolade von Überraschungseiern und ein Klavier von 1902 sowie Barhocker, eine Heimorgel, Omas Bettwäsche-Schatz, Perry-Rhodan-Hefte und komplette Anglerausrüstungen, verwaiste Kätzchen und überzählige oder zu groß gewordene Zimmerpflanzen.

Die Freecycle-Gruppen in Deutschland findet man im Internet unter ….
http://www.de.freecycle.org/

Freecycle wird ehrenamtlich betrieben und vertritt keine kommerziellen Interessen. Ziel der Freecycle-Idee ist es, unnütz gewordenen Dingen wieder einen Sinn zu geben, anderen zu helfen und eine Freude zu bereiten und auch selbst Spaß daran zu haben. Und wenn die eigene Wohnung (Keller, Garage, Dachboden) dabei entrümpelt sowie Müll vermieden wird: auch nicht schlecht!

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